Fachärztliche Auskünfte und Notfallsituationen 24h:
Tel. +41 31 632 59 00
Tel.: +41 31 632 59 00
Fax: +41 31 632 59 99
E-Mail
Kontaktformular
Fachärztliche Auskünfte und Notfallsituationen 24h:
Tel. +41 31 632 59 00
Tel.: +41 31 632 59 00
Fax: +41 31 632 59 99
E-Mail
Kontaktformular
Unter chronischer Pankreatitis versteht man eine chronisch andauernde Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durch anhaltende Schädigungen der Bauchspeicheldrüse kommt es zur langsamen aber sicheren Zerstörung der funktionstüchtigen Zellen in der Drüse. Diese werden durch narbenartiges Gewebe ersetzt. Die Folge ist, dass die Bauchspeicheldrüse ihre normale Funktion nicht mehr wahrnehmen kann. Dies hat wiederum zur Folge:
Die Produktion von Verdauungsenzymen, welche verantwortlich sind, dass die Nahrung in kleinere Einheiten zerlegt, und schliesslich so in den Körper aufgenommen werden kann, versiegt. Es kommt zu Durchfällen (häufig übelriechend) und auf lange Sicht zum Gewichtsverlust.
Die spezialisierten Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, werden ebenfalls zerstört. Dadurch wird weniger oder kein Insulin mehr produziert und der Zuckerstoffwechsel kommt durcheinander.
Aus verschiedenen Gründen, die bis heute noch nicht vollständig verstanden werden, kommt es im Laufe dieser Krankheit zu zunehmenden Oberbauchschmerzen, welche oft gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen. Tatsache ist, dass diese Schmerzen häufig auch durch stärkste Schmerzmittel (Opiate) nicht mehr gelindert oder beseitigt werden können.
In den westlichen Ländern ist der erhöhte Alkoholgenuss die häufigste Ursache (80%) der chronischen Pankreatitis. Aber nicht in jedem Fall muss es sich bei den Ursachen um einen chronischen Alkoholübergenuss handeln. Bei unterschiedlichen "Toleranzgrenzen" für Alkohol gibt es Betroffene, bei welchen auch eine relativ geringe Menge an Alkohol genügt, um die Krankheit auszulösen. Neben dieser häufigsten Ursache gibt es weitere wichtige Ursachen für die chronische Pankreatitis: Gendefekte, Fehlanlage der Bauchspeicheldrüsengänge (Pancreas divisum), Medikamente und Stoffwechselstörungen. Manchmal findet man auch keine spezielle Ursache.
Bei Verdacht auf chronische Pankreatitis erfolgt meist eine Computertomographie, die Aufschluss über Formveränderungen der Bauchspeicheldrüse, Kalkablagerungen und ausgeprägte Gangerweiterungen gibt. Frühe Veränderungen der Bauchspeicheldrüsengänge werden aber am besten mittels ERCP gezeigt. Diese Untersuchung, wie auch eine qualitativ hochstehende MRI sollte am spezialisierten Zentrum durchgeführt werden.
Die Therapie richtet sich vor allem nach den Beschwerden des Patienten. Meist ist das Hauptproblem der Patienten der kaum ertragbare Oberbauchschmerz. Zur Behandlung werden mehr oder weniger starke Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Kann damit langfristig keine genügende Linderung erreicht werden, muss eine Operation erwogen werden. Weiter sollte jeder Alkoholgenuss gestoppt werden. Zweitens wird man versuchen, durch Einnahme von Pankreasenzympräparaten eine ausreichende Verdauung wiederherzustellen.
Wenn der Zucker im Blut ansteigen sollte, ist dies ein Zeichen, dass zu wenig Insulin produziert wird. Oft braucht es eine Einstellung des Zuckers durch Verabreichung regelmässiger Insulinspritzen.
Eine chronische Pankreatitis reduziert die Lebensqualität und die Lebenserwartung betroffener Patienten deutlich. Die Therapie richtet sich primär nach den Beschwerden der Betroffenen und der zugrundeliegenden Ursache. Führen die medikamentösen Maßnahmen nicht zur Schmerzlinderung, kann in ausgewählten Einzelfällen, eine Ganglion-Zöliakum-Blockade endosonographisch durchgeführt werden – Plexusneurolyse.
Schmerzen infolge isolierter, kurzstreckiger Gangstenosen im Pankreaskopfbereich mit prästenotischer Dilatation sprechen gut auf Überbrückung mit einem endoskopisch platzierten Stent an. Falls eine konventionelle Stenteinlage technisch nicht möglich sein sollte, kann eine endosongraphisch gesteurte transgastrale Pankreasgangpunktion versucht werden. Weiterführende, meistens operative Massnahmen werden in einem interdisziplinären Pankreasboard besprochen.
Die Operationsindikation richtet sich nach den radiologischen Befunden und hauptsächlich nach den Symptomen des Patienten. Diese Operation muss sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden und sollte daher in spezialisierten Spitälern erfolgen.
Nach einer Pankreasoperation bei chronischer Entzündung müssen regelmässig Kontrollen der Verdauung und des Blutzuckers vorgenommen werden. Dies kann primär durch den Hausarzt erfolgen. Eine Nachsorge mittels radiologischer Verfahren (z.B. CT) ist nicht routinemässig notwendig. Allerdings sollte die spezialisierte Klinik, welche die Operation vorgenommen hat, bei postoperativen Problemen stets involviert werden, da operationsspezifische Probleme regelmässig auftreten können.
Entfernung Bauchspeicheldrüse - wie weiter im Alltag?
Bei Patienten, bei welchen die ganze Bauchspeicheldrüse oder auch nur ein Teil davon entfernt werden musste, kann es zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Einschränkung der Bauchspeicheldrüsenfunktion kommen. Dabei stehen folgende zwei Probleme im Vordergrund:
Heute sind gute, moderne Präparate auf dem Markt, welche die Enzyme der Bauchspeicheldrüse ersetzen (z.B. Creon, Panzytrat). Diese Enzympräparate müssen zu allen Hauptmahlzeiten und auch bei fett- oder proteinreichen Zwischenmahlzeiten ("Snacks") eingenommen werden.
Sollten sich infolge der Bauchspeicheldrüsenkrankheit oder der Operation hohe Blutzuckerwerte zeigen, ist es notwendig, eine entsprechende Blutzuckertherapie durchzuführen. Diese erfolgt mehrheitlich mit Insulin.
Sie haben Fragen oder möchten einen Termin im Bauchzentrum Bern?
Rufen Sie an, wir helfen Ihnen gerne weiter:
Tel: +41 31 632 59 00
Die Anmeldung kann über den betreuenden Hausarzt oder durch den Patienten selbst erfolgen.
Oder nutzen Sie unser Kontaktformular
Auf unserer Website verwenden wir Cookies und Anwendungen von Drittanbietern, um einen optimalen Online-Service zu gewährleisten. Um Ihre Privatsphäre zu schützen können Sie diese Anwendungen hier kontrollieren und verwalten. Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung.